Freitag, 27. Mai 2011

Die verführerische Kraft, langer Wimpern...Seite 9

Seite 9
Im Gedanken hielt er einen Augenblick inne, und fragte sich, ob so ein Schicksal auch Milllie´s Mama widerfahren war. Ein schrecklicher Gedanke, doch die Wahrscheinlichkeit war groß.
Auch die Gewissheit, das Millie nicht als ´´Einzelkind´´ aufwachsen konnte, plagte Ihn.
Die Versuche ´´Wildschweinwaisenkinder´´ in eine intakte Wildschweinrotte zu integrieren, endeten in der Vergangenheit leider zu oft erfolglos.
Familie Steiner verbrachte die folgenden Abende damit, sich ernsthaft Sorgen über Millie´s zukunftigen Verbleib zu machen. Sie war doch so süß mit Ihren langen Wimpern. Wenn Sie Ihren Milchreis genüsslich schmatzte, und dabei vergnügt quiekte, stieg in jedem menschlichen Zaungast, ein schlechtes Gewissen ans Tageslicht. Insgeheim zählten Sie die Schweineschnitzel, welche aus purer Genusssucht im Laufe des bisherigen Leben´s verzehrt wurden. Solch posierliche Artgenossen hatten es eigentlich garnicht verdient, zu diesem einzigen, jeweiligen, unehrlichen Zweck geboren zu werden.
Millie gewöhnte sich schnell an das Leben in und rund um´s Haus, im Einklang mit Ihrer Ersatzfamilie. Auch als ´´Hobbygärtnerin´´machte Sie Ihrem Namen alle Ehre. Sie half den Steiner´s , mit Ihrem kräftigen Rüssel die ´´englischen Rosenbeete naturnah umzugraben´´. Das dabei die aufgebrochene Erde nicht unbedingt dorthin kam, wo sie hin sollte, störte Millie nicht im Geringsten. Während dieser Arbeiten fanden sich gleichzeitig so einige Leckerbissen in der Erde, wie zum Beispiel Käferengerlinge, oder Ameiseneier.
Für den betroffenen Ameisenstaat kam diese Naturkatastrophe, einem größeren Asteroideneinsclag gleich. Komplett eiligst zusammengetrommelte Soldatenelitestaffeln mitsamt der Königin,  suchten dann wehrlos und panisch krabbelnd Schutz unter den völig neutralen Steiner´schen Kleingartenzwergen.

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