Samstag, 29. Oktober 2011

Energiemonster !!!

Im Haus sah es aus, wie Kraut und Rüben.
Zwei Wochen Strohwitwerdasein !!!
"Es" hinterließ auch in den entlegendsten Ecken & Winkeln seine Hinterlassenschaften.
Ernst alias Herr Leitner & Helmut alias Frau Leitner´s Papa, kamen anstatt beim Hausputz zu helfen, auf die glorreiche Idee, einen Ausflug mit Pferd samt Kutsche zu unternehmen.
Frau Leitner blieb daheim und machte sich sofort an die Arbeit.
Punkt 12 Uhr Mittag war sie endlich fertig.
Erschöpft lehnte Sie sich in den Sessel, um ein wenig zu verschnaufen.

´´Was gibt´s denn Gutes zum Mittagessen ?´´

tönte es lauthals von der Schwelle der Eingangstür.
 Es hatte mächtig angefangen zu regnen, und die zwei Hobbykutscher waren samt unübersehbarer Morastspuren im Flur, wieder eingetroffen.

Frau Leitner verstand die Welt nicht mehr. Sie kochte doppelt, vor Wut, und das Essen !!!
Um sich jedoch nicht völlig von Ihrem Verstand verabschieden zu müssen, rief Sie völlig verzweifelt Ihre Freundin Valerie an. Keine fünf Minuten später stand Sie auf der Matte.
Frau Leitner schüttete Ihr verwundetes Herz aus, und konnte Ihre Tränen nicht mehr verbergen.
Doch anstatt Einsicht Ihrer Mitmenschen raubten Ihr die nächsten Tage noch mehr Energiereserven. Schonung, ein Fremdwort !!!
Die Arbeit mußte erledigt werden, ansonsten fühlte sich keiner außer Ihr dazu berufen.
Her Leitner toppte die Situation sogar noch, indem er sich bei seiner Frau über die unzureichende Hilfeleistung von Edith und Manfred beschwerte, weil die Gänse ihm mehrmals nach Feierabend, an der Hofeinfahrt schnatternd entgegen gewatschelt wären. Normalerweise verbrachten Sie um diese Uhrzeit schon die ´´´Nachtruhe´´ in Ihrem sicheren Stall.
Ebenso äußerte er sich mißfallend über den zum falschen Zeitpunkt verbrachten Klinikaufenthalt.
Die sterbende Liebe empfand Frau Leitner wie ein Baum, an dessen Lebenssaft tragenden Ästen, solange herumgesägt wird, bis nur noch ein jämmerlicher Stumpf als Symbol der Verzweiflung aus dem Boden ragt.

Doch gleichzeitig fühlte ich auch ganz intensiv eine Entfaltung innerer Reife !

Dienstag, 25. Oktober 2011

´´Bitte, vermeiden Sie, in den nächsten vierzehn Tagen, etwas Schweres zu heben, oder Sport zu treiben !!!´´

so lautete der eindringliche prägende Satz des diensthabenden Arztes, und Frau Leitner befand sich mitten in der Phase der Rekonvaleszenz !!!
Der ernst zu nehmende Ratschlag schwebte wie ein Damoklesschwert über Ihrem ´´Haupt´´.
Wie dies gut gemeint, allerdings praktisch funktionieren sollte, das war für Frau Leitner ein unlösbares Rätsel.
Vielleicht existierte doch für einem Muggle ein  Zaubertrick, und nach einem kurzen Fingerschnips schwebten die Futter & Wassereimer, wie von Geisterhand über den Boden zu Ihren hungrigen vierbeinigen Abnehmern.
Ihr war bewusst, spätestens Anfang der kommenden Woche, wenn Ihr Mann wieder in die Praxis mußte, und Papa´s Urlaub zu Ende ging, war Sie wieder auf sich allein gestellt.
Auch Manfred & Edith konnten Ihr dann nicht mehr unter die Arme greifen. Sie verbrachten Ihren lang ersehnten sechswöchigen Kururlaub in der Normandie.

Doch die harte Wahrheit der Realität begann schon am frühen    Sonntagmorgen.

Ann-Christin Schieke alias Frau Leitner mit Hengst Eclaire der Kaltblutrasse Comtois

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Montag, 24. Oktober 2011

Say goodbye to Mrs.Fenchel & Mr. Pfefferminz, and welcome to...

Auf dem Hof angekommen, nahm Sie Ihr auf Besuch weilender Papa freudig in die Arme und murmelte: ´´Welcome,die Welt hat dich wieder´´
Zusammen setzten Sie sich in den Garten. Es dauerte nur einen Augenblick, und schon war Frau Leitner komplett umzingelt, von Ihren schwanzwedelnden Hunden, und der vor Freude quiekenden Millie. Nach der ausgiebigen Begrüßungszeremonie, war Frau Leitner erleichtert, auf den ausgiebigen Genuss von relativ geschmacksarmen Fenchel & Pfefferminztee verzichten zu können. Ein kräftiger Schluck edles Weizenbier war nicht zu toppen, und fühlte sich im Gaumen an, wie ein erster Schluck Wasser nach einer tagelangen Wanderung inclusive Fatamorganaerscheinung in der sengenden senegalischen Wüste.
´´Papa, sind die anderen noch auf dem Reitturnier ???´´ Ja, leider gab es einen Zwischenfall´´. ´´Petra,´´ (die Freundin von Frau Leitner´s Stiefsohn)brach sich heute morgen beim Verladen der Pferde, unglücklich den kleinen Finger.´´Sie nahm sogar noch, trotz der starken Schmerzen tapfer am Turnier teil, und landete wohl aufgrund des Handicap´s auf einem hinteren Rang.´´ ´´Im Krankenhaus wurde der Finger geröngt, und sofort eingegipst.´´

Schade und traurig zugleich, dachte sich Frau Leitner.
Im Laufe des Abend´s kam Herr Leitner nach Hause. Auf die banale Frage:

´´Warum hast Du mich kein einziges Mal im Krankenhaus besucht ???´´

kam die Antwort prompt, kurz, knapp und bündig, also so ähnlich, wie quadratisch, praktisch und gut:

           ´´ICH HATTE KEINE ZEIT´´

Wow, soviel Einfallsreichtum hätte ich Ihm gar nicht zugetraut, dachte sich Frau Leitner. Nicht zu glauben, aber er machte sich nicht einmal mehr die Mühe darum, eine bessere Ausrede zu erfinden.
Tief in Ihrem Inneren spürte Frau Leitner, wie etwas zerriss. Es war das Band der Liebe, gespannt als symbolische Brücke zum Herzen Ihres Mannes.