Mittwoch, 9. November 2011

Jägerlatein, um ein Schwein !!!

Am nächsten Tag kam für Frau Leitner die bittere Erkenntnis.
Zirka zwei Monate zuvor, war Ihr Papa zu Besuch.
An einem Nachmittag gingen Sie zusammen mit den Hunden, und angeleinter Millie hoch auf die große Pferdekoppel.
Sie lag auf einer Waldlichtung.
Plötzlich blieben Sie erstarrt stehen, denn mitten auf der Wiese standen zwei Jäger mit geschulterten Gewehr. Sie machten einen ebenso verdutzten Eindruck, wie alle anderen auch. Wahrscheinlich  erblickten Sie zum ersten Mal in Ihrem Leben ein Wildschwein an der Leine, mit zahmen Hunden im Gefolge !!!
Zum Leidwesen aller dort potentiellen Jagdopfer, war das wildreiche Waldgebiet rund um den Leitner´schen Hof, ein beliebtes Terrain für abscheuliche Treibjagden !!!
So manches Reh wurde aufgrund zuviel Zielwasser´s angeschossen, und mußte anschließend, per Schweißhund gesucht werden, um es im Todeskampf zu erlösen.
Die oft angetrunkenen, und schiesswütigen Jäger, wurden hauptsächlich aus dem benachbarten Elsass zur Jagd eingeladen.
Die einheimischen Lothringer Jäger hätten sich lieber die Zunge abgebissen, bevor Sie Millie´s Aufenthaltsort preisgegeben hätten !!!
Aber die Elsässer....

Sonntag, 6. November 2011

Der Verrat !!!

Frau Leitner war gerade dabei, in der Garage die leeren Getränkeflaschen zu sortieren, als Sie auf einmal mehrere Auto´s auf den Hof fahren hörte.
Zögernd, öffnete Sie langsam von innen das Garagentor.
Da standen drei Streifenwagen der Forstgemeindeaufsicht.
Die Beamten stiegen aus Ihren Fahrzeugen, und machten einen bestimmneden Eindruck.

´´Guten Tag, wohnen Sie hier ??!!´´
´´Ja´´
´´Wie ist Ihr Name ???´´
´´Manuela Leitner´´
´´Sie halten Wildschweine ???!!´´
´´Ja´´
´´Wieviele ???´´
´´Nur Eines !!!´´
´´Woher ist das Wildschwein ???´´
´´Aus Pirmasens !´´
´´Seit wann haben Sie das Wildschwein ???!!´´
´Seit Ostern !!!´´

Der oberste Befehlshaberbeamte hielt Frau Leitner nun unmissverständlich einen Durchsuchungsbefehl unter die Nase.
Mit Gewehren im Anschlag durchstöberte die ´´Einsatztruppe´´ gründlichst das gesamte Hofgelände, wälzte jeden Heuballen um, um zwischen
Bangen & Hoffnung auf versteckte Wildschweine zu stoßen.
Inzwischen hatte ´´Millie´´ Lunte gerochen. Sie verkroch sich flink in Ihr mit Stroh gepolstertes Schlaflager, und verweilte dort ganz ruhig.
Irgendwie spürte Sie, daß der ganze Aufwand aufgrund Ihres Daseins inszeniert wurde.
Doch im Laufe der Suche wurde auch Ihre Wenigkeit entdeckt.
Nach Millie´s Sicherstellung, erklärten die Beamten, das Sie einen Hinweis gefolgt wären.
´´Wir sind ja nun fündig geworden´´, erklärte der Oberbefehlshaber.

´´Sie halten illegal ein Wildschwein !!!´´,

´´und der Verdacht liegt nahe, das Sie mit dem Wildschwein züchten wollen !!!´´
Was für ein ungeheuerlicher Vorwurf, dachte sich Frau Leitner.
Allein die Vision, eine Millie´s Sorte Schweinefamilie würde auf Kater Hadjadji´s bisher von Bandscheibenvorfällen unversehrten Rücken, das Balettstück die ´´Zauberflöte´´einstudieren, ließ Ihr die Haare zu Berge stehen.
Diese Frage verneinte Sie vehement mündlich und per Signature.
Doch die Beamten gaben sich damit nicht zufrieden.
´´Des Weiteren war zum Zeitpunkt der Übernahme Ihres Wildschweins, die Schweinepest in dem Bezirk der Herkunft in vollem Gange.´´ Somit kommt das Wildschwein als potentieller Überträger dieser Erkrankung in Frage.´´
´´Ausserdem ist das Wildschwein jetzt beschlagnahmt´´, doch drückten Sie ein Auge zu, warum auch immer, ließen Sie Millie lebendig, und nahmen Sie auch nicht mit.
´´Bis zur Abholung muss es aber bei Ihnen bleiben, und darf weder getötet, noch frei gelassen werden.´´
´´Zur weiteren Klärung, ob dieses Wildschwein Krankheitsüberträger ist, müssen Sie innerhalb der nächsten Woche mit Ihm zum Tierarzt.´´
´´Er wird eine Blutentnahme bei dem Tier vornehmen.´´
Frau Leitner war stinksauer, verweigerte nun jegliche Aussage, und war auch nicht dazu bereit, das Durchsuchungsprotokoll zu unterschreiben.
Lediglich Ihre persönlichen Daten bestätigte Sie.
´´So ein Riesenmanöver, wegen einem kleinen Wildschwein´´brodelte Sie, nachdem das Überfallkommando vom Hof gefahren war.
Abends berichtete Sie Ihrem Mann von dem Vorfall.
Beide grübelten noch bis in die Nacht, wer den entscheidenden Hinweis für Millie´s ´´Hotel´´ gegeben hatte.